von Sven Sladek
In Soest gibt es schon lange Zeit Saatkrähen, die früher außerhalb des Stadtgebietes nisteten und keinen Einwohner störten. Durch sich ändernde Eigentumsverhältnisse stand ihnen seit 2008 ein Wäldchen im Osten der Stadt nicht mehr zur Verfügung - sie wurden dort durch Vergrämungsaktionen eines einzelnen Landwirtes verjagt.
Die Vögel suchten sich in der Folge andere Brutplätze, die weiter im Stadtinneren lagen. Dies zum Unwillen einiger Soester Einwohner, die sich in ihrer Ruhe gestört fühlten.
Seit 2010 werden in Soest nun ´zig Tausende an Steuergeldern verschwendet, um die (durch Gesetz ganzjährig geschützten!) Saatkrähen davon zu überzeugen, sich einen neuen Brutstandort zu suchen.
Saatkrähen-Kolonie Bild: Wildtierschutz Deutschland |
Wer sich ein wenig über Krähenvögel informiert, wird sehr schnell herausfinden, dass diese schlauen Vögel versuchen, einen zerstörten bzw. minimierten Bestand wieder auf die alte Bestandszahl zu bringen. Werden Kolonien durch Vergrämungsaktionen aufgesplittert, entstehen dadurch viele neue Brutstandorte mit größeren Krähenzahlen, die wir selbst zu verantworten haben.
Zudem sorgt es in Soest für eine Klima der Aggression - nicht nur gegenüber den Krähen. Viele Leute greifen zum Mittel der Selbstjustiz, stören Krähen bei der Brut, hetzen Hunde auf aus dem Nest gefallenen Jungvögel und vieles mehr.
Begründung:
Wir bitten nun um Ihre Unterstützung, damit die jährlichen Vergrämungsaktionen und sinnlosen Umsiedlungsaktionen gegen die Soester Saatkrähen endlich ein Ende haben und die Vögel einen sicheren neuen Heimatstandort für ihre Brut bekommen.
Dafür haben wir folgenden mehrstufigen Plan aufgestellt, den wir der Stadt Soest und da insbesondere Herrn Bürgermeister Dr. Ruthemeyer vorlegen wollen:
A. Stopp der legalen und illegalen Vergrämungs- und Tötungsmaßnahmen
B. Akzeptanz für Saatkrähen in der Stadt erhöhen
- Krähenpfad bzw. Hinweistafeln
- Vordächer für Fahrradständer etc.
- gezielte Baumbeschneidungen
C. Schaffung von Lebensraum außerhalb der Stadt
- OGA-Wäldchen
- weitere Waldflächen aufforsten
- Förderung von Öko-Bauern, welche die Saatkrähen als Nützlinge in ihr Konzept einbinden
D. Sanfter Umzug der Tiere durch Verlagerung des Nahrungsangebotes
- verschlossene Müllbehälter in der Stadt
- mehr Sauberkeit in der Stadt (Ordnungsamt + Kommunalbetriebe)
- Anfüttern in/an den Wäldern außerhalb
Ihre Unterschrift unter dieser Petition soll zeigen, dass viele engagierte Bürger gegen die rigorosen Maßnahmen der Stadt Soest (und vereinzelter Soester Einwohner) und für einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Vögeln sind.