Jagdopfer Haustiere
Wussten Sie, dass in Deutschland jährlich viele Tausend Hunde und über 200.000 Katzen von Jägern erschossen und getötet werden? Eine offizielle Zahl zum Haustierabschuss gibt es nicht, da keine Meldepflicht besteht. Nur einzelne Bundesländer geben Zahlen bekannt, so z.B.. Nordrhein - Westfalen für das Jagdjahr 2008/2009: 11.385 Katzen und 128 Hunde. Eine Hochrechnung auf alle Bundesländer und die berechtigte Annahme einer hohen Dunkelziffer bestätigen die in der Überschrift genannten Zahlen.

Wussten Sie, dass Haustierabschuss in Deutschland legal ist? Das Bundesjagdgesetz und bisher alle Landesjagdgesetze erlauben den Haustierabschuss. Katzen wird angelastet, sie würden „wildern“, also Vögel oder Kleinsäuger fangen, was deren Bestand gefährden würde. Im Rahmen des Jagdschutzes darf jede Katze durch einen Jäger getötet werden, sobald sie sich – je nach Bundesland – zwischen 300 und 500 Meter von Siedlungen entfernt (Ausnahmen in Landesjagdgesetz RLP).

Freilaufende Hunde, die Wild nachstellen, dürfen ebenso von Jägern abgeschossen werden. Die Praxis zeigt jedoch, dass eine Großzahl der erschossenen Hunde nicht wilderten, sondern nur freilaufend waren. Wenn Hunde Wild nachstellen, so sind dies oftmals Jagdhunde!
Fuchs mit Pfote in Schlagfalle (o), Jungfüchse in der Lebendfalle (u)

Wussten Sie, dass Fallenjagd mit Totschlagfallen in Deutschland erlaubt ist? Totschlagfallen gewährleisten nicht immer einen kurzen und leidfreien Tod der Tiere, sondern ist häufig ein stunden- oder  tagelanger  Todeskampf  an der Tagesordnung. Obwohl das offene Aufstellen von Totschlagfallen nicht erlaubt ist - denn diese dürfen nur in sogenannten „Fallenbunkern“ aufgestellt werden – setzen sich Jäger oftmals über diese Verordnungen hinweg. Spektakuläre Pressemeldungen wie „Hund tritt in Totschlagfalle“ oder „Kind in Falle verletzt“ sind oft die Folge.

In den sogenannten Lebendfallen geraten die Tiere oft in Panik und verletzen sich nicht selten dabei selbst. Die Fallenjagd gehört zu den barbarischsten Jagdmethoden überhaupt und stellt zudem eine Gefahr für die Bevölkerung dar!

Lesen Sie auch: Fallenjagd in Deutschland - Tödliche Gefahr (mit ZDF-Zoom Filmbeitrag)
 Zerschossenes Wildschwein nach einer Treibjagd


Wussten Sie, dass Drück- und Treibjagden für viele Wildunfälle im Straßenverkehr verantwortlich sind? Bei Drück- und Treibjagden wird das Wild gehetzt und wechselt deshalb häufig ohne Rücksicht auf Wege und Straßen zwischen einzelnen Waldgebieten. Nach Drück- und Treibjagden steigt in den betroffenen Gebieten die Gefahr von Wildunfällen auf Straßen stark an!

Wussten Sie, dass Drück- und Treibjagden besonders häufig Tierleid verursachen? Bei Treib-  und Drückjagden werden die Tiere oftmals nur angeschossen und verenden qualvoll. Drück- und Treibjagden sind reine Spaßveranstaltungen zum Vergnügen der Jäger! Drückjagden werden in der Regel als Gesellschaftsjagden auf Wildschweine und Rehe durchgeführt, Opfer der Treibjagden sind Kleinsäuger und Federwild.

Wussten Sie, dass „Jagdreisen“ einen riesigen Markt darstellen und bei deutschen Jägern großes Interesse finden? Jägerzeitschriften und Jagdmessen bieten ein vielseitiges Angebot für Jagdreisen. Viele deutsche Jäger verbringen ihren Urlaub z.B. damit, in Afrika artengeschützte Tiere zu schießen und erfreuen sich an den entsprechenden Trophäen. Die Preisliste für Abschüsse in Südafrika fängt mit 30 Euro für einen Schakal günstig an, geht über 995 Euro für ein Gnu und beträgt auch schon einmal 2.500 Euro für einen Leoparden. Im Angebot sind zahlreiche Tierarten, All-Inclusive-Pakete mit Munition und alkoholischen Getränken. Spätestens die Buchung einer solchen Jagdreise verrät einen Jäger als Lusttöter!

Wussten Sie, dass es auch einen ausgeprägten Jagdtourismus nach Deutschland gibt? Die Einschränkung der Jagd für Privatpersonen, z.B. in Holland, Belgien und der Schweiz, haben einen Jagdtourismus nach Deutschland ausgelöst. So buchen zahlreiche holländische Jäger gegen entsprechende Bezahlung Plätze bei Gesellschaftsjagden in den grenznahen Gebieten. Natürlich stehen Jäger auf einem solchen Jagdurlaub unter Erfolgszwang und so werden nicht selten ohne Rücksicht auf ökologische Aspekte wahllos Tiere Opfer dieser Trophäenjäger. Derartiger Jagdtourismus nach Deutschland wird z.B. in Rheinland-Pfalz durch die Landesregierung gefördert und initiiert, mit dem Hinweis auf positive Tourismus-Auswirkungen und den damit verbundenen Einnahmen!

Wussten Sie, dass jährlich 9 -10 Millionen Wildtiere der Jagd zum Opfer fallen, also täglich ca. 25.000 Wildtiere? Dabei dient nur ein Bruchteil der erlegten Tiere als Nahrungsmittel. Millionen Tiere werden ohne „Nutzung“ entsorgt, wie hinreichend dokumentiert ist.

Hier geht's zur Statistik: Jäger töten über 9 Millionen Tiere

Wussten Sie, dass sich bei vielen Tierarten die Reproduktionsrate erhöht, je mehr Tiere durch die Jagd erlegt werden? Bestes Beispiel dafür ist der Fuchs. Je mehr Füchse erlegt werden, desto mehr vermehren sich die Füchse in der verbleibenden Population. Ein Mechanismus der Natur, um die Art zu erhalten.

Wussten Sie, dass Deutschland tollwutfrei ist? Im Februar 2006 wurde das letzte Mal bei einem Fuchs in Deutschland die Tollwut diagnostiziert, seit 2008 gilt Deutschland offiziell als tollwutfrei. Dieser Erfolg ist auf Impfköder zurückzuführen. Doch wird von Jägern immer noch die Bekämpfung der Tollwut zur Begründung der Fuchsmassaker angeführt. Die Gefahr, an dem „Schreckgespenst“ Fuchsbandwurm zu erkranken, ist nahezu Null. Die Gesundheitsgefahr, welche von Zecken ausgeht, ist vielfach höher.

Wussten Sie, dass Grundstückseigentümer eine Bejagung auf ihrem Grund dulden müssen? In Deutschland gilt das Prinzip der Zwangsbejagung. Wer beispielsweise ein Waldgrundstück oder Wiesen besitzt, muss die Bejagung auf seinem Grund dulden.

Wussten Sie, dass in Deutschland ein Jagdschein mittels Crash-Kurs innerhalb von zwei Wochen erworben werden kann? Die Jägerprüfung wird gerne als „Grünes Abitur“ bezeichnet. Doch kann eine solche Ausbildungsdauer nicht einmal ansatzweise notwendiges Wissen in den Bereichen Wildbiologie und Ökologie vermitteln, noch können praktische Fertigkeiten, wie z.B. eine entsprechende Schießausbildung, gewährleistet werden.

Wussten Sie, dass es im statistischen Mittel jährlich ca. 40 Tote und 800 Verletzte durch die Jagd gibt? Dabei werden nicht nur Jäger Opfer der Jagd, sondern oftmals auch Unbeteiligte.

Weiterführende informationen unter: www.pro-iure-animalis.de
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