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Anlass für diese Petition ist der starke Protest von Jägern in Luxemburg gegen die zunächst einjährige Aussetzung der Fuchsjagd. Sie wendet sich als Unterstützung an den zuständigen Staatssekretär Gira in Luxemburg und als Aufforderung die Fuchsjagd in Deutschland abzuschaffen an die in Deutschland auf Bundes- und Landesebene zuständigen Ministerien. Die Petition hat zunächst eine Laufzeit bis zum 17. April 2015.
In Deutschland gibt es keine oder nur unzureichende
Schonzeiten für Füchse. In Luxemburg sollen zunächst bis zum 31. März 2016
keine Füchse mehr gejagt werden. Gegen die kleinsten Änderungen des Status Quo
laufen die Jäger Sturm – in Luxemburg, in Stuttgart, in Düsseldorf, in
Saarbrücken. Die von den Jagdverbänden angeführten Argumente für die
Beibehaltung der Fuchsjagd sind jedoch fadenscheinig:
Fuchsbandwurm:
Entgegen der Behauptungen von Jagdverbänden ist das Risiko über den
Fuchsbandwurm zu erkranken eher zu vernachlässigen. In Deutschland ist die Fuchsbandwurm-Erkrankung
(alveoläre Echinokokkose) eine meldepflichte Krankheit. Beim
Robert-Koch-Institut erfährt man, dass in ganz Deutschland mit seinen 80 Mio.
Einwohnern pro Jahr nur etwa 25 Personen daran erkranken. Selbst bei wesentlich
höheren Fallzahlen wäre das Risiko zu erkranken mittels der Jagd nicht in den
Griff zu bekommen. Aus Zeiten der Tollwut wissen wir, dass die Jagd die weitere
Verbreitung der Tollwut sogar gefördert hat. Erst der großflächige Abwurf von
Impfködern konnte die Tollwut ausmerzen.
Bild: Thorsten Emberger |
Fuchsbestand: Die
Jagdverbände gehen von einer Zunahme des Fuchsbestandes beim Aussetzen der Jagd
aus. Erhebungen aus jagdfreien Gebieten lehren uns das Gegenteil. Die
Geburtenraten gehen zurück, die Fuchsbestände bleiben weitgehend konstant. Im
Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen im Kerngebiet des Nationalparks
Bayerischer Wald, wo Füchse nicht bejagt werden, ist bekannt, dass die
Geburtenrate mit 1,7 Welpen je Wurf erheblich niedriger ist, als in intensiv
bejagten Revieren. Auch eine neunmonatige Schonzeit im Saarland hat nicht dazu
geführt, dass die Fuchsbestände gestiegen sind.
Fuchsjagd ist sinnlos. Sie ist nicht nachhaltig, sie
provoziert vielmehr eine höhere, mit viel Leid verbundene Reproduktionsrate. Es
gibt keine Belege dafür, dass mittels der Fuchsjagd Fuchskrankheiten wie
Echinokokkose oder Fuchsräude reduziert werden können. Fuchsjagd hat auch keine
nachhaltige Auswirkung auf den Bestand von Tierarten, deren Lebensraum durch
Land- oder Forstwirtschaft zerstört werden (z.B. Rebhühner, Feldhasen).
Füchse sind nützlich. Füchse nehmen in ihren Lebensräumen wichtige ökologische
Funktionen wahr. Sie vertilgen Aas und fressen bis zu 3.000 Mäuse pro Jahr. Zu
ihrem Beutespektrum gehören schon auch Kleinsäuger (Hasen, Kaninchen) und
Bodenbrüter, allerdings werden in der Regel nur kranke und geschwächte Tiere
Beute der Füchse – bei gesunden und reaktionsstarken Tieren hat Reineke Fuchs
kaum eine Chance.