09.05.2012

Teil 3: Position des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV) zur Fallenjagd

In den ersten beiden Kommentaren haben wir Ihnen bereits dargelegt, warum die Fallenjagd  - und damit verbunden die Jagd auf Beutegreifer -  zumindest in der Breite keine Berechtigung hat. Jäger, auch deren größter Verband, der Deutsche Jagdschutzverband (DJV),  berufen sich gerne darauf, dass die Fallenjagd eine unverzichtbare Jagdmethode zur Gewährleistung des Artenschutzes sei. Wissenschaftler wie Bellebaum und Langemach und viele andere resümieren, dass die jagdliche Reduzierung von Waschbär, Marderhund, Dachs, Fuchs und Co. im Hinblick auf den Artenschutz ins Leere läuft.

DJV-Position 3:
Fachgerechte Jagd mit der Falle sei eine legitime, schonende, international anerkannte Nutzung natürlicher Ressourcen und gehöre zum Kulturgut Jagd.

Der Jagdverband spricht im Zusammenhang mit der Fallenjagd von „Nutzung natürlicher Ressourcen“ – welche Ressourcen bitteschön werden „genutzt“ und wozu? Inklusive Dunkelziffer werden jedes Jahr in Deutschland über eine Millionen Beutegreifer  Opfer der Jagd. Kaum mehr als 2 – 3 % dieser Tiere werden einer Verwertung zugeführt,  indem z.B. die Felle genutzt werden.  Etwa eine Millionen „Raubsäuger“, zu denen im Übrigen auch Katzen gehören, werden verbuddelt, auf dem Luderplatz ausgelegt, der Tierkörperverwertung zugeführt.

Wissenschaftler Bellebaum: "Die Jagd hat die Ausbreitung des Waschbärs nicht einmal ansatzweise verhindern  können"


Von Nutzung im Sinne von Verwertung kann hier gar keine Rede sein. Da die Fallenjagd auch keinen oder zumindest einen sehr in Frage gestellten Nutzen im Hinblick auf den Natur- oder den Artenschutz hat und Stress und schwere Verletzungen der Opfer nicht ausgeschlossen sind, ist sie eine reine Freizeitbeschäftigung, die ethisch und auch rechtlich nicht mehr zu rechtfertigen ist.

Der Ökologische Jagdverband hat sich im Gegensatz zum Deutschen Jagdschutzverband aufgrund des fachlichen Wissensstandes schon lange von der Verfolgung von Beutegreifern  mit dem Ziel der Bestandsreduktion distanziert. Die größten deutschen Naturschutzorganisationen BUND und NABU distanzieren sich ebenfalls sowohl von der Fallenjagd als auch generell vom Wildtiermanagement durch die Jagd.

Die Jagd als Kulturgut zu bezeichnen ist unseres Erachtens eine Anmaßung und bedarf hier keines weiteren Kommentars. Zu diesem Thema verweisen wir auf einen Aufsatz von Dr. Gunter Bleibohm von pro iure animalis: "Jagdkultur" - Vorabdruck aus "Fluch der Geburt"

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