Zum Schutz der Artenvielfalt verbietet das mittelamerikanische Costa Rica und auch Botswana, im Süden des afrikanischen Kontinents gelegen, die Sportjagd.
Die neue Regelung werde es "erlauben, in Frieden mit anderen Lebewesen zu leben, die mit uns den Planeten teilen", sagte Parlamentspräsident Victor Emilio Granadas in Costa Rica. Bei der Jagd handle es sich nicht um einen Sport, sondern um eine Grausamkeit.
Nach einem einstimmigen Votum des Kongresses ist Costa Rica das erste Land in Lateinamerika, welches die Jagd auf Wildtiere als Sportart verbietet. Nach Angaben der Regierung ist Jagen als Sport nicht vereinbar mit dem Ziel, die Tierwelt des Landes zu schützen. Umwelt-organisationen wiesen bereits in der Vergangenheit darauf hin, dass ausländische Jäger Pumas und Jaguare abknallen, während andere die heimischen Vogelarten dezimieren.
Costa Rica eines der artenreichsten Länder der Welt und bekannt für sein Umweltbewusstsein; 25% der Landesfläche sind als Nationalparks oder Reservate geschützt.
Elefantenkuh mit Nachwuchs Bild: Gorko (Wikipedia) |
Botswana wird ab dem kommenden Jahr keine Jagdlizenzen mehr an Trophäenjäger vergeben. Diese Entscheidung der botswanischen Regierung hat Präsident Ian Khama verkündet.
Statt auf die Jagd wird der Staat im südlichen Afrika künftig auf Foto-Tourismus setzen, der schon jetzt zwölf Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht. Dieser Sektor soll noch weiter ausgebaut werden und neue Jobs im Safari-Tourismus schaffen. Hierzu wurden bereits einige ehemalige Jagdgebiete in Fototourismus-Destinationen umgewandelt. Weitere sollen folgen.
Obwohl die Trophäenjagd oft als „Artenschutzmaßnahme verkauft wird“, erklärt die Biologin Dr. Maike Förster und wissenschaftliche Beraterin des SAVE Wildlife Conservation Fund, „ist sie meist das genaue Gegenteil. Statt, wie in der Wildnis, kranke und schwache Tiere auszuwählen, haben es Trophäenjäger ausschließlich auf die Rudelführer abgesehen: das prächtigste Löwenmännchen oder den Elefanten mit den größten Stoßzähnen. Das sind aber fast immer die Leittiere mit der größten Erfahrung. Mit ihrem Tod gerät das soziale Gefüge des Rudels komplett durcheinander.“
Botswana ist gemeinsam mit vier weiteren Staaten im südlichen Afrika ein Teil von KaZa, der „Kavango-Zambezi-Transfrontier-Conservation-Area“. Dieses riesige Schutzgebiet ist ein Jahrhundertprojekt, bei dem Wildtiere wieder auf alten Routen ohne Zäune wandern dürfen. Kummer bereiten nach wie vor viele Wilderer.