27.11.2010

Bayerns Söder fordert Jagd auf den Biber

Anläßlich des Kreisbauerntages in Dachau fordert Bayerns Umweltminister die Jagd auf den Biber freizugeben (Pressemeldung). Werner Hupperich, der http://www.gaensewacht.de/ betreibt, kommentiert das wie folgt:
 
Mit "zufriedenen Landwirten" ist es in etwa wie mit dem sagenhaften Yeti. Wobei: Einen Yeti glaubt zumindest Reinhold Messner mal gesehen zu haben.. . Einem Bauern scheint nie etwas recht zu sein: Das Wetter zu nass, zu trocken, zu warm, zu... kalt etc. pp. . Zu viele Krähen, Gänse, Stare, Biber, Wühlmäuse, Wildschweine usw. usf. . Die Ernte bloß genauso hoch wie im Vorjahr, die Milchpreis so niedrig, dass man sie gleich in Jauchegruben füllt, der Weltmarktpreis für Weizen wegen der blöden ausländischen Konkurrenz ebenfalls im Keller und obendrein wird der Diesel für den Trecker auch immer teurer.. .

Was die ewig nölenden Bauern allerdings vergessen: Der Produktivitätszuwachs seit der 1950er Jahre in der Landwirtschaft liegt bei ~2000[!] Prozent, bei etwas geringerer Anbaufläche und einem Drittel an Personal. Klar gibt's auch Landwirte, welche zwar nicht am Hungertuch nagen, aber eben auch keine Reichtümer anzuhäufen vermögen. Das aber ist in nahezu allen Branchen ebenfalls so. Was den Biber angeht: Wer seinem Gewerbe unter freiem Himmel nachgeht, der muss eben auch den Faktor "Natur" in seine Produktionskosten einrechnen. Dazu gehören neben dem "Wetter" eben auch (wildlebende) "Tiere". Volkswirtschaftlich existenziell scheinen die "Problembiber" ja nicht zu sein. Oder gibt's in Deutschland bereits biberbedingte Hungertote zu beklagen?