01.09.2011

Eigentum verpflichtet - Jagdsteuer

Landauf, landab werden Kommunen seitens der Jagdverbände unter Druck gesetzt, die Jagdsteuern zu senken, wenn nicht gar abzuschaffen. Als ein Argument wird häufig die Beseitigung von durch Unfällen getöteten Tieren durch die Jäger genannt.  Ein Unbekannter Leserbriefschreiber bringt die sich aus der Jagd und dem Jagdgesetz ergebende Verpflichtung zur Entsorgung des sogenannten Fallwildes mit nachfolgendem Beitrag auf den Punkt:

Ein Wildtier gehört niemandem - bis es tot ist. Dann geht es in das Eigentum des Jagdpächters über. Der es verwerten und hierdurch seinen Nutzen aus dem Kadaver ziehen kann. I.d.R. wird also das Eigentum durch Tötung begründet. Dieses Vorrecht ist gesetzlich geschützt. Wer ein angefahrenes Tier in den Kofferraum schmeißt, macht sich strafbar. Wilderei. Mit einer Strafandrohung bis zu 3 Jahren Haft! Welches Eigentum in Deutschland wird sonst noch so geschützt?


Wird ein solches Tier jedoch angefahren, ist es oft für den Jäger nicht mehr zu "gebrauchen". Also verliert so mancher das Interesse an seinem Eigentum. Auch wenn hiervon eine Gefahr für weitere Verkehrsteilnehmer ausgeht! Selbst wenn der verursachende Kraftfahrer das Tier zur Seite räumt (mitnehmen darf er es ja nicht), besteht weiter die Gefahr, dass z.B. ein Fuchs sich an dem Aas sättigen will. Der nächste Unfall ist absehbar. Wenn ein Jagdpächter sich ergo seiner angeblich "freiwilligen Verpflichtung", das tote Tier zu entsorgen, bzw. das sterbende Tier zu erlösen (und dann zu entsorgen) entziehen will, sollte er von der Gemeinde bzw. dem Waldbesitzer als "Zustandsstörer" auf Ersatz der entstehenden Kosten verklagt werden!

Eigentum verpflichtet, auch wenn man keinen geldwerten Vorteil daraus ziehen kann! Sollte ein Jäger dann seine Lust an seinem Hobby verlieren, so wäre das der erste Schritt, dass sich die Populationen endlich wieder selbst regeln könnte!

Schnell ist ein Wildunfall geschehen - Jäger setzen Kommunen
mit fadenscheinigen Argumenten unter Druck
© Winsmann / djv
Zum kommentierten Artikel: Jagdsteuer für Jäger eine Strafe