Hört man sich bei den Vertretern der Jagd um, so gilt der Fuchs dort häufig als Räuber, der in der aufgeräumten Kulturlandschaft eine Gefahr für das Niederwild, insbesondere Rebhühner, Fasanen und Hasen darstelle. Aus diesem Grunde sei der Fuchs mit allen Mitteln zu verfolgen: im Rahmen der Ansitzjagd, in Form von Treibjagden, mittels der umstrittenen Baujagd, bei welcher sogenannte Erdhunde den Fuchs aus dem Bau heraus den wartenden Jägern vor die Flinte treiben und mit Fallen, mittels derer im Frühsommer häufig die Jungtiere direkt vor ihrem vermeintlich sicheren Zufluchtsort, dem Bau abgefangen werden.
Für Wildtierschutz Deutschland macht die intensive Jagd auf den Fuchs keinen Sinn. Der Verein fordert eine umfassende Schonzeit für Füchse von Januar bis September. Dazu verweist er auf zahlreiche Studien, welche belegen, dass Verluste aus intensiver Bejagung bereits im nach kurzer Zeit durch Zuzug einerseits und durch höhere Reproduktion andererseits kompensiert werden (Literaturverzeichnis: www.schonzeit-fuer-fuechse.de).
„Eine Bestandsregulierung findet beim Rotfuchs über die Bejagung quasi nicht statt,“ erläutert Lovis Kauertz von Wildtierschutz Deutschland, „denn auch in vollkommen unbejagten Revieren pendelt sich der Bestand auf ein ökologisch vertretbares Maß ein, das ein Nebeneinander von Füchsen und Beutetieren ermöglicht.“ Nicht der Fuchs sei die Ursache für den Rückgang zum Beispiel der Rebhühner, sondern vor allen Dingen der landwirtschaftliche Eingriff in die Lebensräume dieser Tiere. Das zeigt auch das Beispiel Nordrhein-Westfalen, wo die Fuchsjagd ja bereits seit Jahrzehnten intensiv betrieben wird: es gibt dort seit langem so gut wie keine Rebhühner mehr.
Wildtierschutz Deutschland fordert eine Schonzeit für Füchse Bild:Luise Dittombée |
Nicht die Bejagung von Beutegreifern, sondern eine flächendeckende Umgestaltung der Landschaft mit Hecken und mit nicht bewirtschafteten Flächen könnte den Bodenbrütern helfen. Während die Hegeringe den Fuchs meist als Schädling für das Niederwild im Revier betrachten, schließen sich der Ökologische Jagdverband und die großen Naturschutzverbände vorwiegend der Meinung an, dass Reineke Fuchs vielmehr wichtige ökologische Funktionen innehat: bekannt ist er als „Gesundheitspolizei“ in Wald und Flur. Er ernährt sich von Aas und vertilgt als Hauptnahrung über 1.000 Mäuse im Jahr, wofür ihm sowohl Landwirte als auch Waldbesitzer dankbar sind. Junghasen sind geruchslos und werden nur zufällig Opfer von Füchsen; einen gesunden Hasen fängt der Fuchs nie – wohl aber ein krankes oder reaktionsschwaches Tier. So sorgt er als „Fitness-Trainer“ seiner Beutetiere durch Selektion schwacher Geschöpfe für einen gesunden Bestand.
Hintergrundinformation zur Fuchsjagd: http://www.schonzeit-fuer-fuechse.de/presse/HintergrundinformationenFuchsjagd_v1.pdf
Initiative „Schonzeit für Füchse“: http://www.schonzeit-fuer-fuechse.de/
Weitere Links zum Thema Fuchs: http://fuchs-vulpes-vulpes.blogspot.com/
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