Quelle: NABU Schleswig-Holstein
Auch Kormorane haben natürliche Feinde. Was für Biologen eine Binsenweisheit ist, wird heute noch immer von manchen Fischern, Anglern und Jägern vehement bestritten. Nach ihrer Vorstellung verbreiten sich Kormorane „unkontrolliert“. Der Bestand steige „explosionsartig“ an. Das obwohl im Binnenland seit 1995 ein drastischer Rückgang der Brutpaare festzustellen sei. Diese falsche Vorstellung diene als Begründung dafür, sich mit dem Abschuss von Kormoranen, aber auch der Störung der brutwilligen Tiere in das Fortpflanzungsgeschehen der Kormorane einzumischen, um so den Bestand vorgeblich zu „managen“, damit aber den unwillkommenen Fischfresser aus Schleswig-Holstein zu vertreiben.
Beobachtungen widerlegen Vorurteile
Der NABU stellt auf seiner Internetseite den undifferenzierten Behauptungen seine Auswertung der Beobachtungen über natürliche Feinde des Kormorans im NABU-Wasservogelreservat Wallnau auf Fehmarn gegenüber. Aufzeichnungen von Webcams zeigen, dass seitens verschiedener Prädatoren wie Fuchs, Seeadler und Silbermöwe auf die Kolonien ein erheblicher Druck ausgeübt wird, der den Bruterfolg des Kormorans deutlich beeinflussen kann - bis hin zum Total-Ausfall seiner Brut.
Interessierte können das Geschehen live im Internet mit verfolgen und Zeugen von spannenden Interaktionen werden. Derzeit brüten rund 60 Kormoran-Paare auf der mitten im Schutzgebiet gelegenen Insel.
Der NABU fordert das Kieler Umweltministerium auf, die bestehende, fachlich ungerechtfertigte Kormoran-Verordnung des Landes aufzuheben. Die auch auf falschen Annahmen über den Einfluss des Kormorans auf Speisefische beruhende Basis für die Verfolgung dieser Tierart sei längst widerlegt, der Kormoran sei als natürlicher Bestandteil unserer Gewässerökosysteme zu akzeptieren.
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