20.09.2015

Landesjagdverordnung Hessen - dem Tierschutz mehr Gewicht verleihen

Im Gespräch: Ursula Hammann, Die Grünen

Die naturschutzpolitische Sprecherin der Grünen verteidigt den umstrittenen Entwurf für eine neue Jagdverordnung und verurteilt die „unglaubliche Kampagne“ des Landesjagdverbandes Hessen gegen den Entwurf: „… es werden bewusst Unwahrheiten verbreitet, Fakten falsch dargestellt und Ängste geschürt.“

Weitere Zitate:

  • "Aber da sind eben auch solche [Jäger], für die die Jagd vor allem sportliches Vergnügen ist. Die fragen sich nicht, ob es wirklich notwendig ist, ein bestimmtes Tier zu schießen, denen geht es nur ums Töten oder das mit dem Jagdschein verbundene Prestige." 
  • "Aber es muss eine Rechtfertigung dafür geben, Leben zu vernichten. Sinnloses Töten oder Töten nur aus sportlichen Gesichtspunkten lehne ich absolut ab."
  • "Die Jagd kann kein Hobby sein."
  • "Auch der Landesjagdverband betreibt eine unglaubliche Kampagne, es werden bewusst Unwahrheiten verbreitet, Fakten falsch dargestellt und Ängste geschürt."
  • "Es ist daher bedauerlich, dass der Landesjagdverband eine solche massive Stimmungsmache betreibt und uninformierte Jägerinnen und Jäger mit Falschinformationen dazu bringt, aktiv zu werden."
  • FAZ: "Die Bestände der Graugans nehmen überhand." Hammann: "Nein. Das ist ebenfalls eine falsche Information des Landesjagdverbandes."
  • "Wenn das trotzdem geschieht [ein Jäger eine geschützte Art abschießt], wird das aber in den seltensten Fällen jemand mitkriegen. Der Jagdgenosse, der als Zeuge dabei ist, wird im Zweifelsfall schweigen."
  •  "... es hat keinen Sinn, Rabenvögel zu töten."
  • "Es hilft diesen Arten [Rebhuhn und Hase] auch nicht, wenn ihre vermeintlichen Feinde geschossen werden."
  • "Die Jäger sind es doch vielmehr, die ein solches Eigeninteresse haben."


Hammann: "Teile des Landesjagdverbandes glauben, ihnen gehören alle Tiere, die frei herumlaufen. Das kann nicht sein." Bild: Sandro & Bianka Pelli