09.10.2015

Schonzeit für Füchse in Hessen geplant

Im Rahmen der Änderung der Hessischen Jagdverordnung (HJagdV) wollen die Grünen auch eine Schonzeit für Füchse - leider nur für Altfüchse - einführen. Sie sollen künftig vom 1. Februar bis zum 14. August eines Jahres geschont werden, um eine weitgehend ungestörte Aufzucht der Jungtiere zu ermöglichen.

Füchse sind in jeder Hinsicht eine Bereicherung für die Natur – als Aasfresser haben Sie sich den Ruf der Gesundheitspolizei des Waldes verdient, als „Fitnesstrainer" ihrer Beutetiere sorgen sie dafür, dass kranke und reaktionsschwache Tiere ausgesondert werden und die Gene von gesunden und starken Tieren sich weiter vererben.  Insbesondere der Forst ist glücklich über jeden Fuchs, der schließlich etwa 2.000 Mäuse im Jahr vertilgt. Last but not least: Reineke Fuchs ist einfach ein schönes Tier.

Bild: www.berndtfischer.de

Im Kanton Genf in der Schweiz, wo nicht nur Füchse, sondern auch Marder, Dachse und andere Beutegreifer seit über 40 Jahren nicht mehr gejagt werden, hat sich die Biodiversität im Hinblick auf die vorhanden Tierarten seit dem Jagdverbot signifikant verbessert. Es gibt mehr Hasen als anderswo in der Schweiz und eine nie gekannte Vielfalt an Wasservögeln, die letztlich auch der nicht mehr vorhandenen ganzjährigen Störung durch die Jagd geschuldet ist.

Die Fuchsjagd hat nur einen vermeintlichen Nutzen: die Freizeit-Interessen der Jäger zu bedienen. Zu einer nachhaltigen Reduzierung der Bestände führt sie zumindest nicht. Das ist in zahlreichen Forschungsarbeiten jagdunabhängiger Wissenschaftler nachzulesen … oder im Nationalpark Bayerischer Wald zu erleben. Hier wo keine Füchse gejagt werden, hat sich der Bestand stabilisiert, er steigt seit Jahren nicht weiter an … das einzige, was steigt ist das Durchschnittsalter der Füchse. Begleitende Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass weibliche Tiere hier weit weniger als halb so viele Nachkommen haben, als in bejagten Gebieten. 

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