Der Fuchs ist die Gesundheitspolizei des Waldes. Er ist ein Allesfresser, ernährt sich aber hauptsächlich von Mäusen und anderen Nagetieren, von kranken, verletzten oder verendenten Wildtieren.
Für Jäger fällt der Fuchs in die Kategorie "Raubwild" und muss gemeinsam mit Mardern, Wieseln, Nerzen, Bieberratten u.a. bejagt werden (... und vielen waren und sind dazu alle Mittel recht). Die Länder Sachsen und Rheinland-Pfalz haben sogar Fuchsprämien für tote Füchse ausgelobt. Als Begründung für die intensive Bejagung des Fuchses musste in der Vergangenheit die Tollwut herhalten, die durch Freund Reineke verbreitet wurde, der Fuchsbandwurm und die vom Raubwild ausgehende Gefahr für andere, insbesondere gefiederte Arten. Alles ist längst widerlegt: Tollwutfälle hat seit 2008 in D weder beim Menschen noch beim Tier gegeben. Selbst mit dem Fuchbandwurm in Berührung gekommene Waldarbeiter haben sich nicht infiziert (insgesamt gibt es in D ca. 20 Fälle p.a., bei denen sich ein Mensch angesteckt hat) und es ist nachgewiesen, dass der Fuchs für keine Tierart bestandsgefährdend ist.
Und selbst wenn von Tollwut oder Bandwurm eine erstzunehmende Gefahr ausgehen sollte, so ist diese wesentlich wirksamer durch Impfaktionen zu bekämpfen. Für die Jagd auf Füchse gibt es keinen vernünftigen Grund, weshalb sie m.E. gegen den Gedanken des Tierschutzgesetzes verstößt.
Die Jagd auf den Fuchs ist nicht nur unnötig, sie ist auch kontraproduktiv. Je mehr Füchse erlegt werden, desto stärker steigt die Fuchspopulation. Füchse habe eine sehr ausgeprägte Populationsdynamik. Werden die Sozialstrukturen der Füchse zerstört, beteiligt sich nicht mehr nur die rangälteste Füchsin der Fuchsfamilie, sondern jede reproduktionsfähige Füchsin an der Vermehrung - und das mit erhöhter Welpenzahl.
Als - meines Wissens nach - erstes Bundesland hat nun dass Saarland dem Fuchs eine halbjährige Schonzeit zuerkannt, was doch immerhin ein Anfang ist.
Weiterführende Information: Pressemitteilung Saarland, Fakten zur Fuchsjagd