04.12.2010

"Schaurige Märchen"

Meine Antwort auf einen Leserbrief des Jägers Horst Hilgert aus Ingelheim in der Rhein Main Presse zu einem Kontra-Jagd Artikel vom 24.11.2010:

Herr Hilgert, selbst seit über 50 Jahren (!) Jäger, unterstellt mir im Zusammenhang mit Drückjagden "Schaurige Märchen" zu erzählen. Nein Herr Hilgert, was Sie hier über die Jagd gelesen haben, können Sie in Jagdzeitschriften nachlesen, von erfahrenen Jägern hören und es ist nur die Spitze des Eisberges. "Wild und Hund" spricht im Editorial der ersten Ausgabe dieses Jahres im Zusammenhang mit Bewegungsjagden von "Totmacher" und bezeichnet die dort oft herrschenden Umstände als "Schande". Das ist keine Erfindung von Tierschützern, die sich oft vergeblich um einen besseren Umgang mit Tieren und Natur bemühen und bei Landespolitikern mit ihren Forderungen gegen die Hobby-Jagd gegen die Wand laufen. Es sind Zitate von gestandenen Jägern. Karl-Heinz Kuckelkorn, Pressesprecher der Kreisjägerschaft Aachen, Jagdausbilder und angesehener Jagdberater hält Drückjagden aus Gründen des Tierschutzes für mehr als bedenklich.

Herr Hilgert spricht in seinem Leserbrief auch die Ausbildung der Jäger an, die gerne als "Grünes Abitur" bezeichnet wird. Diese "Ausbildung" wird im Internet als 15-Tage-Kurs ab € 999 angeboten. Und solche Menschen machen unsere Wälder dann zu ihren Schießbuden. Herr Hilgert, wie oft waren Sie in ihrem 50-jährigen Jägerdasein regelmäßig am Schießstand und sind Sie körperlich wirklich noch so fit, dass Sie es verantworten können mit der Waffe auf ein Tier zu halten? Das ist der Eigenverantwortung der Jäger überlassen - behördliche Kontrolle oder Überprüfung der Schießfertigkeit gibt es nicht. Wieviele Jäger wohl dieser Eigenverantwortung gerecht werden?