23.02.2015

11.000 Unterschriften gegen Hobby-Jagd in Baden-Württemberg

Ende der Hobbyjagd - ich will dabei sein

Gemäß Wildtierschutz Deutschland ist die nun im Entwurf vorliegende Durchführungsverordnung (DVO) zum kürzlich geänderten Jagd- und Wildtiermanagementgesetz (JWMG) mit dem Ziel ein ökologisches Jagdgesetz in Baden-Württemberg zu schaffen nicht vereinbar. „Die Durchführungsverordnung der grün-roten Landesregierung ist ein einziges Zugeständnis an die Freizeitinteressen der Jäger in Baden-Württemberg, “ empört sich Lovis Kauertz von Wildtierschutz Deutschland, „sie berücksichtigt weder langjährige Erkenntnisse aus Wissenschaft und Wildtierforschung noch ist ein Interesse zu erkennen, den Tierschutz angemessen zu würdigen.“

In den drei Wochen seit Bekanntgabe des Entwurfs zur DVO haben über Wildtierschutz Deutschland und die Tierschutzorganisation Animal Public etwa 11.000 Bürger eine Petition gegen die überwiegend nach den Freizeitinteressen von Jägern ausgerichtete DVO unterzeichnet.

Schluss mit der Hobby-Jagd!
Bild: Eilert Voß
Darin fordert Wildtierschutz Deutschland eine allgemeine Jagdruhe von Januar bis September zu beschließen und keine allgemeinen Jagdzeiten auszuweisen für Füchse, Dachse, Marder und andere Beutegreifer und auch nicht für Zug- und Singvögel. „Die flächendeckende Jagd trägt entgegen der landläufigen Meinung bundesweit zu einem kontinuierlichen Anstieg von Rehwild und von Wildschweinen bei. Jäger erlegen heute dreimal so viele Wildschweine wie noch in den 1980er Jahren und etwa 20 % mehr Rehe. Es ist das Interesse der Jagd, einen hohen Wildbestand zu hegen.“ 

„Die flächendeckende Jagd auf Füchse und andere Beutegreifer ist  - auch im Hinblick auf den von den Jagdverbänden immer wieder gerne zitierten Artenschutz – sinnlos, es handelt sich um eine reine Spaßjagd. Die Tierbestände bleiben konstant oder steigen sogar, der Unterschied macht sich allein in einer jüngeren Altersstruktur bemerkbar.“

In den Reaktionen der Unterzeichner des Appells wird auch deutlich, dass viele Menschen von der Unentschlossenheit von Bündnis90/Die Grünen in Sachen Tierschutz einfach enttäuscht sind.