22.08.2010

Waschbär, Marderhund und Nilgans sollen "beseitigt" werden

Der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) hat Nilgänse, Waschbären und Marderhunde (die letzgenannten sind vorwiegend nachtaktiv) gezählt und kommt zum Schluss, dass jedes dieser ursprünglich nicht in Deutschland heimischen Tiere eines zuviel ist (http://www.jagd-online.de/news/2010).
Von der Verdrängung heimischer Arten ist die Rede und von der Verbreitung von Krankheiten - ganz so wie man die ideologisch verblendete Argumentation schon vom Fuchs und von anderen Beutegreifern her kennt. Bis vor gar nicht langer Zeit hat der gleiche Verein seine Mitglieder allen Ernstes dazu aufgerufen, den Igel jagdlich zu bekämpfen!
Abgesehen davon, dass der DJV-Artikel sachlich falsch ist (Beispiel: Kanada- und Nilgans gelten gemäß §10, Abs.2 BnatSchG. als heimische Tierarten), Zweifel an der annähernden Verlässlichkeit der genannten Zahlen erlaubt sind, gibt es auch keine wissenschaftlichen Hinweise dafür, das beispielsweise die Nilgans andere Arten in ihrem Bestand gefährdet. Ex-Landwirtschaftsminister Borchert, seines Zeichens Präsident des DJV, weiß auch gleich wie man Waschbären und Marderhunde effektiv beseitigt: mittels Fallenjagd. Die Fallenjagd (auch als Fangjagd bezeichnet), von welcher die wenigsten Bürger wissen, dass es sie noch gibt, führt gerade bei Waschbären immer wieder zu ärgsten Verstümmelungen und größtem Tierleid. Tier- und Naturschutzverbände fordern seit Jahren die Abschaffung dieser tierquälerischen Jagdmethode.
Zur Einstellung des DJV zu sogeannten "invasiven" Arten (Neozoen) habe ich die nachfolgende Glosse von Werner Hupperich auf http://www.gaensewacht.de/ gefunden:
"Das Ministerium für Jagdpropaganda und waidgerechte Volksaufklärung gibt bekannt: Die Zunahme fremder Subjekte in der Deutschen Fauna hat jedes erträgliche Maß überschritten. Schwarzafrikanische Gänse, bolchewistische Marderhunde, schmutzige Waschbären so wie genetisch minderwertiges, kanadisches Ferdervieh stehlen anständigen deutschen Tieren den Lebensraum. Das Boot ist voll! Deutsche Natur den deutschen Tieren! Es kann ja nicht angehen, dass sich jeder dahergeflogene ausländische Drecksvogel in unsere schöne Deutsche Eiche setzt, geisteskranke österreichische Braunbären ungestraft in unser schönes Bayern einfallen oder sich von Natur aus kriminelle fremdländische Waschbären an der Verkabelung unserer hübschen japanischen Autos vergehen! Kroppzeug verdammtes! Ausrotten, aber sofort! Töten!.."