Nicht selten kommt es vor, dass der Schuss des Jägers nicht tödlich ist. Untersuchungen zufolge wird gerade bei Bewegungsjagden das Tier durch die ersten Schüsse nur verletzt. Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) zitiert eine Studie aus Hessen, wonach nur etwa ein Drittel der Wildschweine bei Bewegungsjagden, mit dem ersten Schuss erlegt werden.
Bei Bewegungsjagden, die oft sogenannte Drückjagden sind, werden Tiere nicht selten auf der Flucht erschossen. Ein Großteil dieser Geschöpfe wird dabei durch Schüsse in den Kiefer, in den Bauch, den Rücken oder die Läufe schwer verletzt. Auch der Deutsche Landwirtschaftsverlag zitiert in einem Sonderheft Wildbrethygiene Untersuchungen, wonach lediglich 25 – 30 % der Schüsse auf Bewegungsjagden Blattschüsse sind.
Bild: Luise Dittombée |
In einem Online-Jagdforum schreibt nun ein Jäger aus dem Schwalm-Eder-Kreis von einem Frischling, dem eine Woche zuvor ein „Gebrechschuss“ (also durch den Kiefer) angetragen wurde. Der Schütze hat wohl bei schlechten Lichtverhältnissen das Tier verfehlt und es entweder nicht bemerkt oder aus Bequemlichkeit keine – zumindest keine erfolgreiche – Nachsuche angesetzt.
Wildschweine dürfen bei entsprechenden Lichtverhältnissen (z.B. Vollmond) auch während der Nacht gejagt werden. Generell ist die Jagd ab 90 Minuten vor Sonnenaufgang bis 90 Minuten nach Sonnenuntergang gestattet. Im Hinblick auf die erforderlichen Lichtverhältnisse verlässt man gerne auf die Vernunft und die Eigenverantwortung der Jäger. Was dabei herauskommt sehen wir hier. Und ich vermute nicht, dass es sich um das in solchen Fällen von der Seite der Jagd immer gerne bemühte Schwarze Schaf handelt. Davon gibt es einfach zu viele!
Konto-Nr. 6008 639
500, GLS Bank, BLZ: 430 609 67