Der Spiegel - von Renate Nimtz-Köster
Ausgerüstet wie militärische Spezialkommandos, führen Jäger einen Krieg gegen die Krähen. Doch die schlauen Vögel werden zu Unrecht bekämpft.
Sie nennen sich Harras, Fuchsschreck, Beizjägerin oder Demonicus. Im Internet tauschen sie sich über ihr krudes Hobby aus: Die selbsternannten "Crowbuster" lieben es, möglichst viele Krähen vom Himmel zu schießen.
Für den "Mordsspaß" ist ihnen keine Strapaze zu groß. "An den drei tollen Tagen 1651 Kilometer runtergerissen, 6 Stunden gepennt", protzt einer von ihnen im Netz: "War 'ne supergeile Sache."
Keine Frage, die Krähenjäger haben eine Meise. Als würden sie in den Krieg ziehen, rüsten sie sich aus wie militärische Spezialkommandos. Sie tragen Tarnanzüge und Gesichtsschleier, feuern mit halbautomatischen Gewehren und setzen künstliche Lockvögel ein.
Junger Rabe - Bild: Werner Hupperich |
Im Online-Forum der Jägerzeitschrift "Wild und Hund" des Paul Parey Verlags berichten die Crowbuster über die Sucht, die sie beim "Krähen ping pong" gepackt habe. Dem Handy-Zuruf "Warte kommt Krähe … bautz bautz" folgt Sekunden später als Vollzugsmeldung "bopp bopp" - Treffer, versenkt.
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