Akutell: Demo am 6. Februar, 18h00 in Zülpich
Wie die Kölnische Rundschau in ihrer Online-Ausgabe am 21.Januar berichtet, sollen bei einer durch Hegeringleiter Johann Jütten (Hellenthal) anberaumten revierübergreifenden Fuchsjagd am 7./8. Februar in 300 Revieren im Kreis Euskirchen etwa 100 Füchse erschossen werden. Der Jägermeister „halte des Fuchsbestand für zu hoch“. Ziel sei es die Verbreitung des Fuchsbandwurms einzudämmen.
Wie die Kölnische Rundschau in ihrer Online-Ausgabe am 21.Januar berichtet, sollen bei einer durch Hegeringleiter Johann Jütten (Hellenthal) anberaumten revierübergreifenden Fuchsjagd am 7./8. Februar in 300 Revieren im Kreis Euskirchen etwa 100 Füchse erschossen werden. Der Jägermeister „halte des Fuchsbestand für zu hoch“. Ziel sei es die Verbreitung des Fuchsbandwurms einzudämmen.
Dazu erklärt Lovis Kauertz von Wildtierschutz Deutschland:
„Die Argumentation des Hegeringleiters ist hanebüchen! Es
gibt keine haltbaren Belege dafür, dass durch jagdliche Mittel der Befall des
Fuchses mit dem Fuchsbandwurm eingeschränkt werden könnte. Was hier hilft, ist
allein eine Entwurmungsaktion, wie sie erfolgreich und nachhaltig im Rahmen
eines Projektes des Wissenschaftszentrums
Weihenstephan der TU München am Starnberger See vorgenommen
wurde. Gründe der Risikoprävention halten wir für vorgeschoben: die
Krankheitshäufigkeit der Fuchsbandwurmerkrankung (aveoläre Echinokokkose) liegt
in Europa bei 0,5 Fällen pro 100.000 Menschen. In Deutschland liegt die Anzahl
der Neuerkrankungen durchschnittlich bei etwa 20-25 pro Jahr.
Wie wenig sinnvoll die Jagd im Hinblick auf die Eindämmung
von Fuchskrankheiten ist wissen wir nicht zuletzt aus den 1960er und 70er
Jahren, als man die Tiere sogar in den Bauen vergaste, um die Tollwut
auszumerzen. Geholfen hat die Massenvernichtung der Füchse nicht. Erst mittels
der Tollwutköder konnte man Herr der Situation werden.
Was Jütten auf Feldern und Wäldern rund um Euskirchen
veranstaltet, bedeutet für Füchse und für viele andere Wildtiere Stress und
Qualen. Die weiblichen Füchse sind zu der Zeit bereits tragend und erwarten in
wenigen Wochen ihre Welpen. Jungtiere, die dennoch das Licht der Welt
erblicken, haben geringere Überlebenschancen als in unbejagten Revieren – ihr Fuchsvater,
der als Nahrungsbeschaffer eine wichtige Rolle in der Aufzucht übernimmt, ist
tot. Manche Tiere werden nicht unmittelbar getötet, sie schleppen sich mit
schweren Verletzungen ins Dickicht und sterben qualvoll. In 300 Revieren wird
Jütten sämtliche Wildtiere unter Stress setzen, was je nach Wetterlage mit
Verletzung einhergehen kann und insbesondere für Rehe einen kritischen Energieverlust
bedeutet.
Die toten Füchse werden entsorgt werden. Nachfolgende
Fuchsgenerationen werden mit höheren Geburtenraten die entstandenen Verluste
kompensieren.
Wir halten diese Art der Jagd für sinnlos und für nicht
tierschutzkonform. Sie ist nicht einmal nachhaltig. In unbejagten Gebieten dagegen
bilden Füchse stabile Sozialstrukturen aus. Diese sorgen dafür, dass Geburtenzahlen
extrem niedrig sind und Bestandsgrößen stabil bleiben. Wildtierschutz
Deutschland setzt sich deshalb für eine Abschaffung der Fuchsjagd ein."
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