24.04.2015

Die Wahrheit über die Baujagd..

Ein Kommentar von Monika Piasetzky, Tierheim Düsseldorf

Der Fuchs ist ein Wildtier, das im Haushalt unserer Natur eine wichtige Rolle spielt. Er ist sozusagen die Gesundheitspolizei des Waldes. Seine Hauptnahrung besteht aus Mäusen. Darüber hinaus erbeutet er kranke und reaktionsschwache Tiere -  eine wichtige Schutzfunktion im Kreislauf der Natur. Für diesen Job hat er eigentlich Respekt verdient.

Das Gegenteil ist aber der Fall, denn Jäger verfolgen den Fuchs als Beutekonkurrenten und wollen ihm den Garaus machen.

Die Bejagung von Füchsen ist so vielfältig und intensiv, wie bei keiner anderen Tierart. Daher reicht es den Jägern auch nicht, diesen Beutekonkurrenten "nur" mit Büchse, Flinte und Falle zu töten, nein, sie verfolgen ihn bis in seinen Bau hinein. "Fuchssprengen" (man beachte die Wortschöpfungen) nennen sie diese Form der Jagd, auch Baujagd genannt.

Kommen sie Baujagd-Jägern in die Finger werden sie meist erschlagen 
Hierzu werden extra "raubwildscharf" ausgebildete Hunde eingesetzt, um den Fuchs aus seinem Bau zu treiben. Fürchterliche Beißereien unter der Erde zwischen Jagdhund und Fuchs sind eine Folge dieser Tier verachtenden Jagdmethode. Die Zeitschrift "Wild und Hund" rät den Baujägern in der Ausgabe 23/2009 daher auch folgendes: "Vor Jagdbeginn ist ein Set für erste Hilfsmaßnahmen zusammenzustellen. Hierzu zählen Mittel zur Erstversorgung von Wunden wie Pinzette, Schere, Desinfektionslösung und Verbandsmaterial. Jeder Jagdeinsatz kann für den Hund unangenehme Folgen haben. Die häufigsten davon sind: 1. Bissverletzungen im Kopf- und Halsbereich. Unter der Erde geht es oft um Leben oder Tod. Dementsprechend heftig sind die Auseinandersetzungen zwischen Hund und Raubwild. Bissverletzungen im Kopfbereich sind dabei nicht selten. Betroffen sind regelmäßig die Lefzen, der Oberkiefer und die Behänge."

Nicht selten endet die Auseinandersetzung zwischen Bauhund und Fuchs mit einem Patt unter der Erde. Dann heißt es graben. Der Bau wird dann von den Jägern ausgegraben, um den Hund zu bergen und den Fuchs zu töten.

Viel kriegerische Strategie für das Martyrium kleiner Tiere? Urteilen Sie selbst!!! Die Ängste und die Panik der Kreatur Fuchs, so wie die möglichen Verletzungen der bedauernswerten Jagdhunde und die Zerstörung der Naturbaue sind den brutalen Männern schlichtweg egal. NRW will nun diese Baujagd verbieten und das ist längst überfällig. Nur die Jägerschaft will daran fest halten und weiterhin diese brutale Hetzjagd ausüben. Keine Gnade für Meister Reinecke. Warum nur? Ist das nun ein gesellschaftliches oder ein psychisches Problem?

Dass die Baujagd Tierquälerei ist, bestätigen viele Jäger im Jagdforum
Von der gleichen Autorin: Die Wahrheit über die Rabenvogeljagd