Schreiben vom 26.5.2010 an den sächsischen Landwirtschafts- und Umweltminister Frank Kupfer (CDU), Frank.Kupfer.MdL@t-online.de :
Sehr geehrter Herr Minister Kupfer,
der Presse ist zu entnehmen, dass Sie in Erwägung ziehen der Forderung des LJV Sachsen nachzukommen und den Wolf unter den "Schutz des Jagdrechts" zu nehmen. Als "Gegenleistung" erwarten Sie eine "Mitwirkung am Monitoring und an der Begutachtung von Wildtierrissen" und einen finanziellen Beitrag für Projekte zum Schutz der Wölfe.
Mal davon ausgehend, dass ein finanzieller Beitrag aus den Jagdabgaben eher unter dem Label "Peanuts" laufen würde und Monitoring und Begutachtung von Wildtierrissen leicht auf andere Art gewährleistet werden kann - wenn die Jäger denn partout nicht dazu beitragen wollen, wenn ihrer Forderung den Wolf ins Jagdrecht zu übernemen nicht entsprochen wird - was sind Beweggründe Ihres Ministeriums, den Wolf nicht ausschließlich dem Naturschutzrecht zu überlassen? Bayern macht vor, dass es auch ohne Jagdrecht geht. Dem Wolf geht's dadurch nicht schlechter ... und den Menschen der Region auch nicht. Die einzigen, die sich davon einen vermeintlichen Vorteil erhoffen, sind die Jäger Ihres Landesjagdverbandes.
Sind Sie ein Getriebener Ihres Landesjagdverbandes? Es könnte leicht dieser Eindruck entstehen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass Ihr Bundesland erhebliche Steuermittel für die Jagd aufwendet, um die Anzahl von derzeit ca. 27,000 getöteten Füchsen pro Jahr in Sachsen zu erhöhen.
Ich wäre Ihnen dankbar für eine stichhaltige Argumentation, die dafür spricht, den Wolf nicht weiterhin ausschließlich dem Naturschutzrecht zu unterstellen. Die Beantwortung dieser Frage wird mit Spannung auch von Bürgern ohne Wohnsitz in Sachsen erwartet.
Mit freundlichen Grüßen Lovis Kauertz