„Wenn die Jagd waidgerecht ausgeübt wird, wovon ich bei uns ausgehe, nützt sie – auch im Naturschutzgebiet." Dieses Zitat des Vorsitzenden des Regionalverbandes Baden-Württemberg gibt nach Meinung von Carsten Fritsch, Sprecher von BUND Berlin, die Position des Naturschutzverbandes wider. Eine solche Position ist nach Meinung von JagdAberFair, einer Tierschutz-Initiative mit dem Schwerpunkt Jagd, weder aus Sicht des Tierschutzes noch unter ethischen Gesichtspunkten vertretbar. Die "waidgerechte" Jagd erfordert Jahr für Jahr inklusive Dunkelziffer etwa 8 Millionen Tieropfer. Ca. 2-4 Millionen der von Jägern getöteten Wild- und Haustiere verenden dabei qualvoll, entweder weil sie nicht tötlich getroffen wurden oder weil sie in Todschlagfallen lebensgefährlich verletzt wurden. Der Großteil dieser Tiere wird entsorgt, ein Tod allein für das "Vergnügen" der Jagd. Neben diesem tierquälerischen Aspekt scheint BUND ferner billigend in Kauf zu nehmen, dass jedes Jahr durch mehr als 1.000 Tonnen Bleischrot Grund und Boden, Gewässer und durch die Nahrungskette Mensch und Tier vergiftet werden. Selbst das von Herrn Fritsch vorgeschobene Argument "Wald vor Wild" sticht nicht - die Jagd auf Rehe und Rotwild wie sie heute ausgeführt wird ist im Hinblick auf das, was sich "Wald vor Wild"-Befürworter davon versprechen vollkommen ineffektiv. Vielmehr verursacht die Jagd a) durch ihre Ineffizienz und b) durch die Wildtiermast (der Jäger nennt das Hege) erst die enormen Waldschäden, die sich jedes Jahr auf mindestens 2-stellige Millionenbeträge addieren - zu Lasten des Steuerzahlers.
Lesen Sie auch den Artikel "Wald kommt vor Wild" im Südkurier vom 29.6.2010 und meine Pressenotiz vom 28.6.2010 zum gleichen Thema