Im Januar und Februar haben Füchse noch mehr als sonst unter Nachstellungen zu leiden: Ausgerechnet zur Fortpflanzungszeit werden sie im Rahmen sogenannter Fuchswochen vielerorts besonders intensiv bejagt. Siebzig Organisationen und Initiativen aus dem Natur- und Tierschutzbereich fordern, Füchsen eine umfassende bundesweite Schonzeit zuzugestehen.
Etwa 600.000 Füchse werden in Deutschland jedes Jahr erlegt. Der Rotfuchs ist eine der wenigen einheimischen Wildtierarten, die in den meisten Bundesländern ganzjährig bejagt werden. Dabei kommen auch besonders umstrittene Jagdarten wie die Bau- oder die Fallenjagd zum Einsatz. Da Fuchspelze kaum noch gefragt sind, werden die meisten erlegten Füchse kurzerhand in der Tierkörperbeseitigung entsorgt.
„Notwendigkeit“ der Fuchsjagd ist Jägerlatein
Anders als von Jägern behauptet, kann von einer wie auch immer gearteten Notwendigkeit, Füchse flächendeckend zur Bestandsreduktion zu bejagen, keine Rede sein. Die Geburtenrate bei Füchsen passt sich mit geringer zeitlicher Verzögerung der Sterberate an – in Gebieten, in denen Füchsen intensiv nachgestellt wird, kommen weitaus mehr Welpen zur Welt als in fuchsjagdfreien Gegenden. Verluste werden somit rasch ausgeglichen; die Jagd hat keine nachhaltige Auswirkung auf den Fuchsbestand. Neben Tier- und Naturschutzorganisationen fordern daher auch kritische Jäger seit Jahren die Einführung einer umfassenden Schonzeit für Füchse. Das Saarland ist dieser Argumentation im letzten Jahr bereits mit dem Beschluss einer sechsmonatigen Jagdruhe gefolgt.
Forderung: Schonzeit für Füchse!
Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, haben sich zahlreiche Initiativen und Verbänden aus dem Natur- und Tierschutzbereich zu der „Initiative Schonzeit für Füchse“ zusammengeschlossen. Derzeit unterstützen bereits 70 Organisationen das Mindestziel einer neunmonatigen Schonzeit für Meister Reineke, und regelmäßig kommen neue hinzu. Eine gemeinsame Erklärung auf der Website www.schonzeit-fuer-fuechse.de dokumentiert das Ziel der Initiative und seine Begründung.
Wird mit fadenscheinigen Gründen erbarmungslos verfolgt. Bild: Luise Dittombée |
Fuchsjagd ist sinnlose Tierquälerei
Einen vernünftigen Grund für die derzeitige rücksichtslose Verfolgung des Rotfuchses, eines intelligenten, mit Hund und Wolf verwandten Wildtiers, gibt es nicht. Mehr noch - Fuchsjagd verursacht kaum vorstellbares Tierleid. Ein großer Teil der von Jägern beschossenen Füchse wird nur angeschossen und stirbt dann qualvoll an den von Kugel oder Schrot zugefügten Verletzungen. Bei der Baujagd sollen Füchse mit scharfen Hunden vor die Flinten wartender Jäger getrieben werden, doch es kommt oft zu schweren Kämpfen zwischen Hund und Fuchs, mit Verletzungen auf beiden Seiten. Und Studien zeigen, dass beim Fang von Füchsen in angeblich „sofort tötenden“ Schlagfallen viele Tiere an Pfote oder Brustkorb schwer verletzt werden und dann stundenlang blutend darauf warten müssen, bis der Jäger sie schließlich mit Pistole oder Knüppel erlöst.
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