Der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) hat einen neuen Präsidenten: den niedersächsischen CDU-Bundestags-abgeordneten Hartwig Fischer. In ersten Interviews fällt er mit Äußerungen auf wie „…. die Öffentlichkeit darf sich niemals der grünen Zunft entgegenstellen“ oder „Wir müssen agieren. Wir müssen emotionale Bilder verbreiten. Wer sieht, wie grausam eine Katze ein Nest ausräubert, der bekommt auch Verständnis dafür, dass Jäger wildernde Katzen schießen.“ Eine Katze wird oft schon als "wildernd" betrachtet, wenn sie sich 200 bis 300 m vom nächsten Wohnhaus aufhält.
Lovis Kauertz, Vorsitzender von Wildtierschutz Deutschland e.V., hat kein Verständnis für die Äußerungen des Jägers Fischer, der wohl auch gerne mal einen Warzenkeiler in Namibia vor die Büchse kriegen würde: „Keine Frage, Katzen jagen Singvögel – sie tun es instinktiv, ohne jedoch jemals eine Art gefährdet zu haben. Hobbyjäger dagegen jagen immer noch Rebhühner, obwohl die seit Jahren auf den Roten Listen der gefährdeten Tierarten stehen und Feldhasen, deren Lebensräume durch die Intensivierung der Landwirtschaft immer weiter zurückgehen.“
Mit emotionalen Bildern kann auch Wildtierschutz Deutschland aufwarten: zum Beispiel den Dachs, dem durch eine Totschlagfalle das Gesicht entstellt wurde, oder die von der Mutter getrennten Fuchswelpen in der Lebendfalle oder die achtlos im Hänger entsorgten Füchse. Dazu viele Bilder in Worte gefasst:
"Nachdem sie den Hund erschossen haben, weigerten sie sich den Hund an uns herauszugeben. Zuvor haben sie behauptet es hätte niemand geschossen, obwohl die gesamte Nachbarschaft Schüsse und die Schreie des Hundes gehört haben."
"meine Katze wurde mit 25 Schrotkugeln verletzt und hat sich zu uns nach Hause geschleppt!“
"...wir wohnen am Waldrand und es gibt hier einige Jäger. Einer davon wohnt in unserer Straße und hat zwei Jagdhunde die vor zwei Wochen 10 m vor unserem Grundstück die Nachbarskatze gerissen haben."
"Wenn ich daran denke, dass mein Kater 5 Nächte schwer verletzt im Gebüsch gelegen hat und sich dann mit letzter Kraft nach Hause geschleppt hat, wird mir spei übel! Die Kugel hat sein Bein zerfetzt!“
"Wir hatten unseren Kater Felix nach 5 Tagen Suche im Feld, ca. 600 m hinter unserem Haus, gefunden. Er lebte noch. Die Röntgenaufnahme ergab: Schrot, von vorne geschossen..."
„Den Schmarrn vom lodengrünen Tier- und Naturschützer nimmt der Zunft doch schon lange niemand mehr ab. Zu viele Menschen ärgern sich darüber, wie eine Minderheit von Jägern - gedeckt von der Politik - nicht nur Tiere, sondern auch die Bürger drangsalieren“ so Kauertz weiter.