01.02.2011

Initiative „Schonzeit für Füchse“ erhält politische Unterstützung

Die Forderung nach einer bundesweiten Schonzeit für Füchse stößt auf politische Resonanz: Undine Kurth, MdB sowie natur- und tierschutzpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, unterstützt die Initiative „Schonzeit für Füchse". Zuvor hatten bereits die Ökologisch-Demokratische Partei sowie die Partei Mensch Umwelt Tierschutz ihre Unterstützung bekannt gegeben.

Die zu Beginn des Jahres gegründete Initiative zur Einführung einer bundesweiten Schonzeit für Füchse wird bereits nach kurzer Zeit von mehr als 50 Organisationen getragen. "Wir sind einfach überwältigt von der überragenden Resonanz auf unseren Vorstoß, die aus unterschiedlichen Bereichen kommenden Kräfte für dieses so wichtige tierschutzpolitische Anliegen zu bündeln", sagt Lovis Kauertz, einer der Gründer der Schonzeit-Initiative.

Dem Fuchs als einem der letzten großen Beutegreifer kommt als "Gesundheitspolizei" eine wichtige Funktion zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts zu. Er ist ein Allesfresser; sein Nahrungsspektrum umfasst hauptsächlich aber Nager, Aas und geschwächte Tiere. Jagdverbände befürchten bei weniger intensiver Bejagung einen Rückgang von Niederwild und die Verbreitung von Tollwut oder Fuchsbandwurm.

Fuchsbandwurm und Tollwut: Reine Panikmache Dabei zeigen unabhängige Studien, dass der Fuchs keine Gefahr für den Bestand seiner Beutetiere darstellt. Füchse hatten in Deutschland nie ernsthafte natürliche Feinde und regeln ihre Bestandsdichte mithilfe sozialer Regulationsmechanismen selber – ihre Bejagung ist daher aus ökologischer Sicht vollkommen unsinnig. Auch die Gefahr durch Wildseuchen wird weit übertrieben: Durch Impfaktionen gilt die Tollwut in Deutschland als ausgerottet, und pro Jahr gibt es nur etwa 20 Neuinfektionen mit dem Fuchsbandwurm. Weitaus mehr Menschen werden vom Blitz getroffen oder kommen durch Jagdunfälle zu Schaden.

Fuchs im Schnee (c) Luise Dittombée
Trotzdem haben Füchse in den meisten Bundesländern nicht einmal eine geregelte Schonzeit. Mehr als eine halbe Million dieser intelligenten und sozialen Beutegreifer werden jedes Jahr in Deutschland getötet, viele davon im Rahmen besonders umstrittener Jagdarten wie der Fallen- oder der Baujagd.

Forderung: Schonzeit für Füchse! Nachdem Bündnis 90/Die Grünen bereits in Berlin und im Saarland federführend an der Einführung einer Schonzeit für den Fuchs beteiligt waren, spricht Undine Kurth, natur- und tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion, sich nun für eine umfassende bundesweite Schonzeit aus. „Es gibt keine vernünftige Begründung für die intensive Verfolgung, der der Fuchs derzeit ausgesetzt ist", erläutert sie. „Unser gewachsenes Verständnis für ökologische Zusammenhänge und unser Respekt vor dem Mitgeschöpf Tier gebieten, dass wir den Fuchs nicht als vermeintlichen Schädling verfolgen, sondern ihn als wichtigen Teil unserer Natur anerkennen und als einen Regulator des ökologischen Gleichgewichts achten."


Pressemitteilung vom 17.02.2011: 70 Organisationen fordern Ende der grausamen Fuchsjagd
Pressemitteilung vom 20.01.2011: Organisationen aus ganz Deutschland weisen auf die Sinnlosigkeit der Fuchsjagd hin