Hier geht's zum Film: Viel Spaß bei Halali oder Der Schuss ins Brötchen
Als „Halali oder Der Schuss ins Brötchen“, diese einzigartige
Jagd-Satire im Oktober 1995 erstmals im ZDF ausgestrahlt wurde, war die
Fernsehkritik - ganz im Gegensatz zu den
Vertretern der Jagd - begeistert.
Der Film war lange in den Archiven der Fernsehanstalten
verschollen – wohl auch aufgrund des seinerzeit erbitterten Protestes der
Vertreter der Jagd. Das Internet macht ihn wieder öffentlich.
Besser als jede Beschreibung nimmt der mit deutscher
Starbesetzung gedrehte Fernsehfilm die Jagd auf’s Korn – ohne dabei allzu sehr
übertreiben zu müssen. Der Autor und Regisseur Joachim Roering stützte sich bei
jeder Szene auf in der Realität Geschehenes. Einzelgeschichten mussten
lediglich noch zu einer fortlaufenden Handlung verknüpft werden.
So führt der unsachgemäße Umgang mit der Schusswaffe bei
einer Drückjagd gleich zu Beginn des Films zu einem tödlichen Jagdunfall. Die
ortsansässige Jägerschaft versteht es mit allen Mitteln, das Unglück
herunterzuspielen, um den ohnehin beschädigten Ruf in der Öffentlichkeit nicht
weiter zu gefährden.
Für die Jagd in Volieren gezüchtete Fasane, die in der
Vergangenheit regelwidrig – weil unmittelbar nach dem Aussetzen - gejagt wurden, werden für den alternden und
zunehmend dementen Freiherrn, der im eigens dafür aufgebauten Fahrstuhl in den
Hochsitz gefahren wird, nicht mehr benötigt. Stattdessen möchte der erfahrene
Waidmann, der bereits mit Göring gejagt hat und Autor von jagdlichen
Standardwerken („Jagdethik“) ist, noch einmal einen Hirsch schießen.
Da ein Hirsch nicht herbeigeschafft werden kann, erfüllt ihm
seine Tochter diesen Wunsch erst auf dem Totenbett: aus der geöffneten
Heckklappe eines Krankenwagens schießt der Freiherr auf ein mit Hirschgeweih
verkleidetes Pony.
Bereits in den 90er Jahren wurden Jäger als Lustmörder
bezeichnet und es wurden Hochsitze zerstört und Jagdautos „umlackiert“. Sex,
Alkoholprobleme und Gewaltfantasien sind ebenso wie der Haustierabschuss
weitere satirisch aufbereitete Themen des sehenswerten Films.
Eine Satire, die ins Schwarze trifft (Cinema.de) Bitter, Bitter, Bitterböse (TV-Spielfilm) |
Im
Rahmen der Kampagne „Der Jagd ein Gesicht“ geben sind bisher folgende Artikel
erschienen:
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